Natürliche Aphrodisiaka

Essen kann so sexy sein. Vor allem, wenn das Gericht auf dem Teller auch noch ein würzendes und schmackhaftes Aphrodisiakum enthält, das uns danach ein scharfes Dessert der anderen Art beschert. Wir verraten, welche natürlichen Lustmacher es gibt.


Auch die Wissenschaft kann lustfördernde Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln immer wieder nachweisen. Laut einer Studie des Wissenschaftler Massimo Marcone von der University of Guelph in Kanada zu pflanzlichen Potenzmitteln, verleihen Ginseng und Safran dem Liebesleben mehr Würze. Als Aphrodisiakum taugen demnach auch Schokolade und Wein. Zwar steigere ein leckeres Stück Schokolade nicht direkt die Lust, aber das sexuelle Verlangen, das sich hauptsächlich im Kopf abspielt, werde dank der süssen Nascherei gepusht. Mmh, so geniessen wir süsse Pralinen noch viel lieber ...


Erotisches Essen

Liebe geht durch den Magen, sagt ein bekanntes Sprichwort. Für die Lust gilt das ebenso, zumindest, wenn man die luststeigernde Wirkung von bestimmten Gewürzen und anderen Lebensmitteln richtig einzusetzen weiss. Denn landen Aphrodisiaka auf dem Teller, endet der romantische Abend mit hoher Wahrscheinlichkeit im Bett (oder gleich auf dem Küchenboden).

Treffen Vanille, Chili und Kakao in geeigneter Kombination aufeinander, gibt es kein Halten mehr. Die wohlschmeckenden Austern gelten als Inbegriff der Aphrodisiaka und als Synonym für Sex. Wer Austern bestellt, möchte nicht alleine ins Bett gehen, heisst es. Was ist dran an der luststeigernden Wirkung von Chili, Zimt und Ingwer? Können Düfte, ätherische Öle und fremde Geschmäcker stimulierend (pheromonartig) wirken und dadurch das Unterbewusstsein auf Sex einstimmen? Wir stellen euch verführerische Scharfmacher vor, mit denen ihr euer Liebesleben aufpeppen könnt – bis euch das Wasser im Mund zusammenläuft.


Doch Vorsicht, nicht übertreiben mit den Aphrodisiaka. Manche dieser Gewürze und Nahrungsmittel sollten nur serviert werden, wenn keine Allergie oder Abneigung dagegen vorliegt. So mag zwar die Knoblauchknolle die Libido anregen, doch bei einem späteren Tete-à-tete können unangenehme Gerüche eher kontraproduktiv wirken. Abgesehen davon, dass Knoblauch sich negativ auf den Sperma-Geschmack auswirkt – blöd, vor allem bei einem anschliessenden Blowjob. Gleiches gilt übrigens für Spargel.


Was ist ein Aphrodisiaka?

Ein Aphrodisiakum ist ein Mittel zur Erweckung oder Verstärkung des Lustempfindens, Erotik und Lebensfreude. Es wirkt spezifisch reizend und anregend auf das sexuelle Verlangen, das sexuelle Lustempfinden sowie manchmal auch auf die Geschlechtsorgane. Aphrodisiaka gelten nicht nur als wichtige Bestandteile beim Kochen, sie regen auch Körper, Geist und Seele an, und können nicht nur das Essen „scharf“ machen.


Geschichte

Die Bezeichnung Aphrodisiakum stammt aus dem Griechischen und ist auf Aphrodite, die Göttin der Fruchtbarkeit, der Liebe und sinnliche Schönheit, zurück zu führen. Dort wurden zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Aphrodite zahlreiche Feste gefeiert, die den Namen “Aphrodisia” trugen. Da diese Feiern stets zu Orgien ausarteten, bei welchen sich die Menschen mit stark duftenden Pflanzen und würzigen Kräutern stimulierten, brachte man Aphrodite bald nur noch mit sexueller Lust in Zusammenhang. So gilt sie bis in die Gegenwart nicht nur als Göttin der Liebe, sondern auch der sinnlichen Begierde.


Der Göttin Aphrodite sind viele würzige Kräuter und wohlduftende Pflanzen mit erotisierender oder berauschender Wirkung geweiht. Diese sollen erotische Aufmerksamkeit erregen, Lust auslösend oder fördernd wirken beziehungsweise das Verlangen steigern können.


Die Aphrodisiaka Tradition gibt es weltweit

Das Phänomen ist allerdings nicht beschränkt auf das antike Griechenland. Auch andere Länder haben eine lange Geschichte im Bereich der Aphrodisiaka. In den Ländern rund um das Mittelmeer wurde die Alraune benutzt, sowohl von Männern als auch von Frauen, bei denen sich die Fruchtbarkeit erhöhen soll. In der ayurvedischen Medizin des alten Indiens wurden hauptsächlich Gewürze als Potenz fördernd angesehen. Ingwer, Kardamom, Vanille, Chili und einige andere werden, auch heute noch, entweder in Kräutermischungen eingestreut, oder als Tee serviert. In China schwört man auf einzelne Teile der verschiedensten Tiere. Weit verbreitet war auch im alten Ägypten die Anwendung von aphrodisischen Pflanzen, wo man sie mit Hathor, der (ägyptischen) „Göttin der Liebe“, in Verbindung brachte. Im Mittelalter galten etliche Zauberpflanzen als Aphrodisiakum. Und auch die alten Römer haben es nicht unterlassen, sich darin zu üben, Heilmittel zu entdecken, die die Leidenschaft unter der Bettdecke wieder entfachen. In Übersee schrieben die Azteken der Schokolade (die “Speise der Götter”) Eigenschaften zu, die dazu in der Lage sind, den sexuellen Appetit und die sexuelle Kraft wieder zu erwecken. Eine Legende erzählt, dass der antike König Montezuma daran gewöhnt war, ein heißes Getränk auf Grundlage von Schokolade zu trinken, kurz bevor er seinen überfüllten Harem betrat.

Weltweit wird im Lauf der letzten Jahrhunderte über 500 tierischen, pflanzlichen und mineralischen Substanzen eine luststeigernde Wirkung nachgesagt.